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Ausbildungsstart: wie sich Azubis jetzt versichern sollten

In diesen Tagen starten wieder viele Schulabgänger:innen mit ihrer Berufsausbildung. Eine aufregende Zeit für die jungen Menschen. Das erste eigene Geld, vielleicht die erste eigene Wohnung. Auch der Versicherungsschutz ändert sich jetzt. Worauf es dabei ankommt, lesen Sie hier.

by Brooke Cagle on Unsplash
by Brooke Cagle on Unsplash

Das Ausbildungsjahr 2021 ist kein gewöhnliches Jahr. Es gibt deutschlandweit weniger Bewerber:innen und weniger Stellen. Schuld daran ist die Corona-Pandemie. Die Unsicherheit auf beiden Seiten ist groß. Viele Jugendliche, die eigentlich Interesse an einer Lehre haben, entscheiden sich aktuell für einen weiteren Schulbesuch oder gleich für ein Studium – und von der Krise gebeutelte Branchen streichen ihre Ausbildungsstellen zusammen. Die Folge: Der Lehrstellenmarkt schrumpft.

Um die Ausbildungsbereitschaft auf Arbeitgeberseite zu steigern, hatte die Bundesregierung zuletzt die im ersten Corona-Jahr eingeführten Ausbildungsprämien verdoppelt: für jeden neu eingestelltem Azubi locken nun bis zu 6.000 Euro.

 

Gute Berufschancen für Azubis

Trotz dieser Entwicklung gilt das Ausbildungssystem in Deutschland weiterhin als Erfolgsmodell. Mehr noch: Da die deutsche Wirtschaft und das Handwerk auch in Corona-Zeiten gut ausgebildete Fachkräfte benötigt, sind Karrieren mit beruflicher Ausbildung so aussichtsreich wie nie, heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Wer also jetzt als junge:r Schulabgänger:in seine Ausbildung beginnt, braucht sich um die berufliche Zukunft eigentlich nicht zu sorgen.

 

Vielmehr sollten Azubis ihren neuen Lebensabschnitt genießen und sich gleichzeitig bewusst machen, dass sie jetzt mehr Verantwortung für sich selbst tragen. Dazu gehört auch, den persönlichen Versicherungsschutz zu überprüfen und anzupassen. Das gilt insbesondere dann, wenn sie nicht mehr länger bei den Eltern wohnen, sondern eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer beziehen. Doch welche Policen sind beim Berufseinstieg sinnvoll und worauf muss man unbedingt achten? Hier ein Überblick:

 

Krankenversicherung

Zu den unverzichtbaren Absicherungen zählt die Krankenversicherung. Sobald Azubis im Rahmen ihres Arbeitsvertrags eine Vergütung erhalten, gilt die Krankenversicherungspflicht. Lehrlinge müssen sich also eine eigene Krankenkasse suchen und können unter Umständen nicht länger bei den Eltern versichert sein. Handelt es sich um eine schulische Ausbildung, können sich Jugendliche allerdings im Rahmen der Familienversicherung bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres weiterhin beitragsfrei über die Eltern mitversichern. Dazu darf das Einkommen nicht höher sein als 470 Euro im Monat.

 

Beginnen Azubis eine betriebliche Ausbildung mit einer üblichen Ausbildungsvergütung müssen sie sich also selbst in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern. Waren Azubis vorher privat versichert, können sie diesen Status in einem Angestelltenverhältnis zunächst nicht weiter nutzen. Sie können jedoch eine Anwartschaft abschließen, wenn sie davon ausgehen, über kurz oder lang wieder die Voraussetzungen für eine private Krankenversicherung zu erfüllen.

 

Private Haftpflichtversicherung

Wie wichtig die private Haftpflichtversicherung (PHV) ist, darauf machen Verbraucherschützer:innen regelmäßig aufmerksam. Sie springt ein, wenn Dritten ein Schaden zugefügt wird. Daher kommt mit dem Ende der Schulzeit oft die Frage auf, ob sich junge Verbraucher:innen nun allein versichern müssen oder wie lange der Schutz der Familienversicherung in der PHV gilt.

 

Hier gilt: Während der ersten beruflichen Ausbildung müssen sich Azubis noch nicht um eine eigene Absicherung kümmern. Üblicherweise sind sie dann im Rahmen der Privathaftpflicht der Eltern mitversichert. Auch für eine eventuelle Wartephase nach der Schule gilt das. Verfügen sie jedoch vor der Aufnahme der Ausbildung über eigenes Einkommen aus einer Beschäftigung, müssen sie sich selbst versichern. Darüber hinaus sind Jugendliche in der Regel nur bis zum 25. Lebensjahr in der PHV der Eltern versichert.

 

Berufsunfähigkeitsversicherung

Spätestens mit dem Beginn der Ausbildung empfiehlt sich der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Denn die Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung bei einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit entsprechen bei weitem nicht der Höhe eines regulären Einkommens. Je jünger und gesünder die Interessent:innen bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, desto moderater fällt außerdem die Prämie aus.

 

Weitere Versicherungen nach persönlicher Situation

Je nach Alter verfügen Berufsstarter:innen eventuell bereits über ein Auto. Dafür ist eine Kfz-Versicherung Pflicht. Alternativ können auch die Eltern das Auto als Zweitwagen versichern und ihre Tochter oder ihren Sohn als Fahrer eintragen.

 

Bewohnen Azubis eine eigene Wohnung und besitzen eventuell wertvolle Gegenstände wie ein teures Fahrrad oder ein teures Smart-TV, kann sich eine Hausratversicherung lohnen. Auch eine private Rentenversicherung kann sinnvoll sein. Insbesondere bei einer fondsgebundenen Police profitieren Jugendliche vom jungen Alter. Der Zinseszinseffekt bei langen Laufzeiten sorgt für ansehnliche Beträge bei einer späteren Auszahlung. Die Höhe der Beiträge startet bei vielen Anbietern schon bei 25 Euro monatlich.

 

Haben Sie vor kurzem eine Ausbildung begonnen? Nutzen Sie jetzt die Möglichkeit, sich kostenlos und unabhängig beraten zu lassen. Terminvereinbarung unter 02131/3831189.