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KFZ-Versicherung: nachträglich Beiträge sparen!

Wer eine Kfz-Versicherung abschließt, muss angeben, wie viele Kilometer er im Jahr voraussichtlich fahren wird. Diese jährliche Fahrleistung – so heißt die Wegstrecke im Ver­si­che­rungsjargon – beeinflusst den Ver­si­che­rungsbeitrag deutlich. Eine aktuelle Studie des Geldratgebers Finanztip zeigt, was Autofahrer draufzahlen, wenn sie zu viele Kilometer bei ihrer Autoversicherung angeben.

 

Zuletzt haben Corona-Pandemie, hohe Kraftstoffpreise und Kosten für den Öffentlichen Verkehr deutlich in unsere Leben eingegriffen. Sie werden auch weiterhin beeinflussen, welche Wegstrecke Menschen mit ihrem Auto zurücklegenWichtig ist, die Kilometerangabe regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Wenn sich im Leben etwas ändert, ändert sich oft auch das Fahrverhalten und damit der Beitrag, den man für seine Autoversicherung zahlen muss – zwar muss man selbst handeln, doch das geht ganz schnell und bringt viel.

 

 

 

In einer Finanztip-Untersuchung konnten die Experten mit Musterkunden im Schnitt 13 Prozent des Jahresbeitrags sparen, wenn sie statt 20.000 Kilometern nur 15.000 Kilometer als Fahrleistung abgefragt haben. Dementsprechend kosteten 20.000 Kilometer durchschnittlich 15 Prozent mehr als 15.000 Kilometer – bei sonst identischen Angaben. Hat man mehr Kilometer mit der Ver­si­che­rung vereinbart, als man tatsächlich fährt, ist das rausgeworfenes Geld, das man seinem Versicherer schenkt. Es ist aber nicht erlaubt, einfach zu wenig Kilometer anzugeben, um den Preis für die Ver­si­che­rung zu drücken. Wie viele Kilometer man mit dem Auto fahren wird, sollte man realistisch und eher defensiv schätzen.

 

So viel kostete die Fahrleistung in der aktuellen Finanztip-Untersuchung

  • 10.000 Kilometer kosten durchschnittlich 15 Prozent mehr als 5.000 Kilometer
  • 15.000 Kilometer kosten durchschnittlich 9 Prozent mehr als 10.000 Kilometer
  • 20.000 Kilometer kosten durchschnittlich 15 Prozent mehr als 15.000 Kilometer
  • 25.000 Kilometer kosten durchschnittlich 15 Prozent mehr als 20.000 Kilometer


Viele Versicherungen erstatten für 2022 Beiträge auch rückwirkend.

Automatisch bekommt niemand Geld von seiner Ver­si­che­rung zurück. Eine Finanztip-Befragung unter großen sowie günstigen Anbietern zeigt, dass eine Senkung des Beitrags wegen geringerer Kilometerleistung aktuell häufig möglich ist. Einige Versicherer passen den Beitrag normalerweise erst ab dem Zeit­punkt an, zu dem der Versicherte weniger Kilometer meldet. Doch auch Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men wissen, dass sich durch die Corona-Pandemie sowie den Anstieg der Kraftstoffpreise das Fahrverhalten ihrer Kunden oft stark verändert hat. Viele bieten daher aktuell eine rückwirkende Anpassung der Kilometerleistung an.

 

Verminderte Kilometerleistung richtig melden

Die meisten Ver­si­che­rungen bieten die Meldung der verringerten Fahrleistung auf mehreren Wegen an: per E-Mail, telefonisch oder auch über das Kundenportal, beziehungsweise per App. Wir empfehlen, die geringere Fahrleistung schriftlich per Mail oder Brief an die Ver­si­che­rung zu melden und um Bestätigung des Erhalts zu bitten. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte nach zwei Wochen nachfragen, ob die Meldung durchgegangen ist. Neben der neuen Fahrleistung fragt die Ver­si­che­rung meist auch den aktuellen Kilometerstand ab.

 

Versicherte sollten explizit schreiben, dass die gesenkte Kilometerleistung rückwirkend gelten soll. Die meisten Ver­si­che­rungen senken die Kilometerleistung – und damit den Beitrag – bis zum Beginn des Ver­si­che­rungsjahres. Einige Ver­si­che­rungen senken den Beitrag sogar über das aktuelle Ver­si­che­rungsjahr hinaus – eine Nachfrage beim Anbieter kann nicht schaden.